Rüdiger: Kirche und Glaube ganz anders

ruedi_portraitIch bin waschechter Mannheimer, im Theresienkrankenhaus am Neckar 1966 zur Welt gekommen. Ich wuchs behütet auf der Vogelstang auf, machte Schule, Lehre und Zivildienst. Parallel wurde ich zum großen Musikfan, hatte viel Spaß beim Gitarrespielen und auf Popkonzerten. Von einem lebendigen Glauben hatte ich bis dahin allerdings nichts gehört – war scheinbar auch nicht nötig, da ja alles scheinbar prima lief. Während des BWL-Studiums in Mannheim Anfang der 90er lernte ich einen Mitstudenten kennen, der etwas ausstrahlte, was ich nicht immer so hatte. Martin hatte eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die ihm auch in mancher Prüfung half, während ich nebendran eher ziemlich am zittern war. Martin war Christ.

Etwa zeitgleich erzählte mir auch mein alter Kumpel Andi, dass er gläubig geworden war. Mit ihm zusammen besuchte ich den einen oder anderen Gottesdienst. In der Tat war da was, wie ich Kirche noch nie erlebt hatte: Freundliche, auf neue Leute zugehende Menschen, tolle Lieder und nicht die alte Kirchenorgel, ein Gottesdienst und eine Predigt, die eine Botschaft hatten, die mit mir zutun hatte – alles ganz anders, als ich Kirche gewohnt war.

Ich begann ab und zu in der Bibel zu lesen, besuchte mit Andi auch Hauskreise und Glaubensgrundkurse. Ich verstand manches nach und nach, viele Dinge blieben mir aber wohl doch damals noch unklar.
Als ich 1996 nach Ende des Studiums nach Düsseldorf ging, wo mein erster Job wartete, wusste ich zwar: Die Bibel hat mir was zu sagen und ist für mich wichtig. Trotzdem geriet der gerade aufkeimende Glaube in den Hintergrund und andere Dinge wurden wichtiger. Ich war mitten in der Bewährung im ersten Job, lernte Düsseldorf näher kennen und in dieser Zeit auch meine heutige Frau Claudia.

2001 kam ich wieder nach Mannheim und ging wieder Sonntags in den Gottesdienst und begann neu, Dinge zu hören, die ich zehn Jahre vorher bereits gehört hatte. Doch erst jetzt war scheinbar die Zeit reif für so manches:
Claudia und ich heirateten im Mai 2002, besuchten etwa zeitgleich einen Glaubensgrundkurs bei Andi, kamen gemeinsam zum Glauben und ließen uns im Juli 2002 taufen.

Dass ich eine persönliche Beziehung mit Gott haben kann, dass dieser mich geschaffen hat, dass er mich liebt trotz aller Unperfektheit, dass sein Sohn Jesus für mich gestorben ist, damit ich trotz meiner Unzulänglichkeit Gemeinschaft mit Gott haben kann, dass mein Leben hier dadurch anders wird und ich ewiges Leben haben darf… das alles hörte ich nicht das erste Mal.

Aber das erste Mal fielen mir die „Schuppen von den Augen“ und ich begann die Zusammenhänge wirklich zu verstehen. Heute sind wir beide froh zu wissen, dass wir die notwendige Entscheidung für oder gegen Jesus getroffen haben, pro Jesus!

In vielen Dingen bin ich noch der gleiche wie früher: Musik ist und bleibt das Haupthobby, ich gehe gerne lecker essen, reise gerne und verbringe viel Zeit in meinem Marketing-Job.
Aber toll ist, dass all dies auf einem festen Fundament steht, dass ich gelernt habe, was wirklich wichtig ist und am „Ende des Tages“ zählt. Und das gibt eine Sicherheit und Konstanz, die mir hilft, auch wenn von Zeit zu
Zeit heftige Gegenwinde kommen, auf Kurs zu bleiben.

Rüdiger